Creative Directors gibt es in vielen Branchen. Sie leiten die Kreativabteilung in Filmstudios, Zeitschriftsverlagen, Marketing- und Werbeagenturen, Nonprofit-Organisationen und Privatunternehmen. Sogar das Weiße Haus hat einen Creative Director.

Wenn du eine Leidenschaft für Kunst und Design hast, hast du dich vielleicht schon einmal gefragt: Was genau macht ein Creative Director eigentlich? Und wie erreicht man diese kreative Führungsposition?

Willst du wissen, wie man Creative Director wird? Wir erklären dir hier u. a., wie eine Jobbeschreibung für Creative Director aussieht und welche Komptenzen du benötigst, um Creative Director oder Art Director zu werden.

Was macht ein Creative Director? 

Der Skillshare-Kursleiter und Filmemacher Paul Trillo erklärt dir die Grundlagen der Produktion von visuellen Effekten mit einem Green-Screen.
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Die Aufgabe eines Creative Directors ist die Entwicklung und Betreuung von Kreativprojekten von der Konzeption bis zur Ausführung. Creative Directors bestimmen die Ausrichtung einer Markenidentität oder die Vision eines Films. Sie sind für die allgemeine Vision und das Narrativ im Marketing, in der Werbung oder in kreativen Kampagnen verantwortlich. Sie nehmen normalerweise nicht selbst an der Kreativarbeit teil, sondern leiten diejenigen, die das Endprodukt erstellen.

Die tägliche Arbeit eines Creative Directors umfasst: sich mit Kund:innen treffen, um deren Bedürfnisse zu besprechen, Brainstorming-Sitzungen leiten, ein Budget festlegen, kreative Entscheidungen leiten und Projekte abgeben. Creative Directors wissen, wie man ein Team leitet und motiviert. Dies gelingt, indem sie ihrem Team die Ressourcen bereitstellen, die es benötigt, um die bestmögliche Kreativarbeit leisten zu können.

Was brauchst du, um Creative Director zu werden? 

Um Creative Director in der Filmbranche oder einer anderen Branche zu werden, musst du einige berufliche und kreative Kompetenzen erwerben. Die spezifischen Anforderungen variieren zwar je nach Branche, aber alle Creative Directors müssen diese Fähigkeiten mitbringen:

Ein künstlerisches Auge

Creative Directors müssen ein Verständnis für kreatives Handwerk aufweisen, z. B. für Design-Trends, Kunstgeschichte, kinematografische Techniken, Illustration und Schreibstile. Zu wissen, wie man ein Design kreiert und wie du aus deiner Idee ein Konzept entwickelst, sind ebenfalls wichtige Kompetenzen.

Der Skillshare-Kursleiter Stanley Hainsworth, ehemaliger Creative Director bei LEGO und Starbucks sowie Gründer von Tether, erklärt dir, wie Creative Directors mit Kund:innen kommunizieren.
Der Skillshare-Kursleiter Stanley Hainsworth, ehemaliger Creative Director bei LEGO und Starbucks sowie Gründer von Tether, erklärt dir, wie Creative Directors mit Kund:innen kommunizieren.

Kommunikationskompetenz 

Creative Directors sind für die Kommunikation mit ihren Mitarbeiter:innen, der Unternehmensleitung sowie den Kunden verantwortlich. Du solltest wissen, wie man Kritik einsteckt, aber auch austeilt, mehrere Teammitglieder leitet und eine kreative Vision effektiv vermittelt, sodass andere sie umsetzen können. Creative Directors halten oft Vorträge. Rethorische Kompetenzen sind also auch ein Muss. 

Erfahrung

Bevor du Creative Director wirst, fängst du wahrscheinlich als Texter:in, Designer:in, Fotograf:in oder in einer anderen kreativen Einsteigerposition an – das Meistern deines Handwerks ist ein essenzieller Teil deiner Karriere. Danach gehst du ins Management, um deine Kommunikations- und Führungskompetenz zu verbessern. 

In 5 Schritten zum Creative Director

1. Schritt: Absolviere ein Hochschulstudium

Um Creative Director in der Modebranche oder einem anderen Bereich zu werden, musst du normalerweise zunächst ein Bachelor-Studium in einem bestimmten kreativen Bereich wie Kunst, Marketing, Grafikdesign, Fotografie oder Mode absolvieren. 

Einige Creative Directors entscheiden sich für ein Master-Studium mit Schwerpunkt Bildende Kunst oder Betriebswirtschaftslehre. Obwohl ein Master-Abschluss keine Voraussetzung ist, kann er dir einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Bewerber:innen verschaffen (oder auch eine gute Wahl sein, wenn du einen Bachelor in einem nicht verwandten Fach hast).

2. Schritt: Sammle Berufserfahrung

Trotz alledem zählt in den kreativen Branchen Erfahrung mehr als die Ausbildung. Du musst also praktische Erfahrung in deinem Bereich sammeln. Wenn du vorhast, ohne Studium Creative Director zu werden, gilt dies für dich um so mehr. 

Du solltest ca. fünf bis zehn Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor du Creative Director werden kannst. Du kannst z. B. als Grafikdesigner:in, Fotograf:in oder Künstler:in anfangen, um kreative Erfahrung zu sammeln. Bewirb dich zu Beginn deiner Karriere für Praktika, Stipendien, Einsteiger- oder Junior-Positionen. 

Obwohl das der klassische Weg ist, solltest du nicht zu sehr auf ein Erfolgsrezept setzen. „Nicht gradlinige Werdegänge sorgen in der Regel für vielseitige, wertvolle Erfahrungen. Mach dir also keine Sorgen, wenn dein Lebenslauf nicht zu dem der anderen passt – geh deinen eigenen Weg“, sagt Nancy Herrmann, Creative Director bei Stark Design und Boutique, einer Branding- und Werbeagentur. 

3. Schritt: Erstelle ein Portfolio

Während in anderen Berufen ein Lebenslauf gefragt ist, ist in dieser Branche das Portfolio eines Creative Directors gefragt. Alle potenziellen Arbeitgeber:innen werden dein kreatives Portfolio sehen wollen, in dem du deine Talente und früheren Projekte präsentierst. Betrachte dein Portfolio als Marketing-Tool, das zeigt, was du kannst (dazu gleich mehr).

4. Schritt: Baue deine Fähigkeiten aus und sammle Erfahrung

Die besten Creative Directors suchen ständig nach Möglichkeiten, um ihr Wissen und ihre Kompetenzen zu erweitern und überall Inspirationsquellen zu finden. „Viele werden von den gleichen Dingen inspiriert, aber wodurch du dich in deiner Arbeit von anderen abheben kannst, ist dein persönlicher Ansatz, dein Lebensweg, deine kreative Entwicklungsstufe, deine Perspektive. Das macht dich einzigartig“, sagt Creative Director Daniel Vosovic.

Der Skillshare-Kursleiter und Creative Director Daniel Vosovic spricht über die Eingrenzung deiner Kundenbasis und die Erstellung eines Mode-Moodboards.
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5. Schritt: Bau dein Netzwerk auf

Kreativschaffende müssen qualitative Beziehungen mit anderen Kreativschaffenden aufbauen. Vernetzung ermöglicht es dir, Inspiration zu sammeln, neue Techniken von erfahrenen Profis zu lernen, oder von neuen Möglichkeiten zu erfahren und diese zu nutzen. Sich auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder LinkedIn zu vernetzen, ist eine einfache, niedrigschwellige Vernetzungsmethode. Aber auch Live-Events wie Konferenzen, Workshops oder Kunstmessen können zu wertvollen Beziehungen führen.

Für jeden kreativen Bereich gibt es professionelle Organisationen, die Ressourcen anbieten oder Veranstaltungen organisieren und Wettbewerbe austragen. Es ist als Creative Director nicht zwingend notwendig, Mitglied einer professionellen Organisation zu sein. Es kann jedoch ein wertvoller Zugang zu Vernetzungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sein. 

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Kompetenzen, die du für deinen Lebenslauf als Creative Director brauchst

Wir haben bereits einige der allgemeinen Kompetenzen angesprochen, die du brauchst, um ein/e erfolgreicher Creative Director zu werden. Wie präsentierst du einige dieser Kompetenzen in deinem Lebenslauf? 
Unten haben wir einige Kompetenzen, die Creative Directors brauchen und einige Vorlagen für Dich zusammengestellt. Aber denk daran, ein guter Lebenslauf muss personalisiert sein. Wir empfehlen dir also, die Vorlagen je nach Bedarf anzupassen! 

Kreativität und das künstlerische Auge

  • Entwickelte die Vision für [Kreativprojekt], woraus [Ergebnis] entstand. 
    • Beispiel: Entwickelte die Vision für eine Reihe von Animationsfilmen über das Wahlmännerkollegium für Social Media, was der Marke während der Wahlen zu einem Follower-Wachstum von 25 % verholfen hat.
  • Beispiel: Entwickelte die Vision für eine Reihe von Animationsfilmen über das Wahlmännerkollegium für Social Media, was der Marke während der Wahlen zu einem Follower-Wachstum von 25 % verholfen hat.
  • Erfahren im Umgang mit [Industrie/Spezialisierung] Tools und Konzepten, wie [Beispiel], [Beispiel] und [Beispiel].
    • Beispiel: Hat Erfahrung mit Filmografie-Tools und -Konzepten wie Storyboarding, Foley und Sounddesign, sowie Bild- und Videobearbeitung in Adobe Premiere Pro und Final Cut Pro X. 
  • Beispiel: Hat Erfahrung mit Filmografie-Tools und -Konzepten wie Storyboarding, Foley und Sounddesign, sowie Bild- und Videobearbeitung in Adobe Premiere Pro und Final Cut Pro X. 
  • Beispiel: Entwickelte die Vision für eine Reihe von Animationsfilmen über das Wahlmännerkollegium für Social Media, was der Marke während der Wahlen zu einem Follower-Wachstum von 25 % verholfen hat.
  • Beispiel: Hat Erfahrung mit Filmografie-Tools und -Konzepten wie Storyboarding, Foley und Sounddesign, sowie Bild- und Videobearbeitung in Adobe Premiere Pro und Final Cut Pro X. 

Kommunikationskompetenz

  • Erfolgreiche Kommunikation mit allen Mitgliedern des Kreativteams, einschließlich [Berufsbezeichnung], [Berufsbezeichnung], [Berufsbezeichnung] und [Berufsbezeichnung].
    • Beispiel: Erfolgreiche Kommunikation mit allen Mitgliedern des Kreativteams, einschließlich Marketforscher:innen, Designer:innen, Modellbauer:innen und Produktionsleiter:innen.
  • Beispiel: Erfolgreiche Kommunikation mit allen Mitgliedern des Kreativteams, einschließlich Marketforscher:innen, Designer:innen, Modellbauer:innen und Produktionsleiter:innen.
  • Hat erfolgreich die Zusammenarbeit mit den Endkunden aufgebaut und diese strategisch befragt, um die Ziele des Projektes zu verstehen und kreative Inhalte zu liefern, die [Ergebnis]. 
    • Beispiel: Hat erfolgreich die Zusammenarbeit mit den Endkunden aufgebaut und diese strategisch befragt, um die Ziele des Projektes zu verstehen und kreative Inhalte zu liefern, die deren Markenvision verwirklichen. 
  • Beispiel: Hat erfolgreich die Zusammenarbeit mit den Endkunden aufgebaut und diese strategisch befragt, um die Ziele des Projektes zu verstehen und kreative Inhalte zu liefern, die deren Markenvision verwirklichen. 
  • Beispiel: Erfolgreiche Kommunikation mit allen Mitgliedern des Kreativteams, einschließlich Marketforscher:innen, Designer:innen, Modellbauer:innen und Produktionsleiter:innen.
  • Beispiel: Hat erfolgreich die Zusammenarbeit mit den Endkunden aufgebaut und diese strategisch befragt, um die Ziele des Projektes zu verstehen und kreative Inhalte zu liefern, die deren Markenvision verwirklichen. 

Führungskompetenzen 

  • Hat ein kreatives Team von [Anzahl], darunter [Berufsbezeichnung], [Berufsbezeichnung], [Berufsbezeichnung] und [Berufsbezeichnung] beaufsichtigt und geleitet.
    • Beispiel: Hat ein kreatives Team aus 24 Mitarbeiter:innen, darunter Animator:innen, Sounddesigner:innen, Cutter:innen und Projektmanager:innen, beaufsichtigt und geführt.
  • Beispiel: Hat ein kreatives Team aus 24 Mitarbeiter:innen, darunter Animator:innen, Sounddesigner:innen, Cutter:innen und Projektmanager:innen, beaufsichtigt und geführt.
  • Hat das Team durch [Problem oder Herausforderung] zu [Ergebnis] geführt. 
    • Beispiel: Hat das Team durch eine ungeplante Produktionspause und schließlich trotz dieses Rückschlags zur termin- und budgetgerechten Vollendung des Projekts geführt. 
  • Beispiel: Hat das Team durch eine ungeplante Produktionspause und schließlich trotz dieses Rückschlags zur termin- und budgetgerechten Vollendung des Projekts geführt. 
  • Beispiel: Hat ein kreatives Team aus 24 Mitarbeiter:innen, darunter Animator:innen, Sounddesigner:innen, Cutter:innen und Projektmanager:innen, beaufsichtigt und geführt.
  • Beispiel: Hat das Team durch eine ungeplante Produktionspause und schließlich trotz dieses Rückschlags zur termin- und budgetgerechten Vollendung des Projekts geführt. 

Gehaltserwartungen für Creative Directors

Verdient man viel als Creative Director? Ja, durchaus! Creative Directors nehmen eine Führungsposition ein, für die in der Regel hohe Gehälter gezahlt werden. Jedoch hängt die Höhe des Gehalts von der Branche, der Unternehmensgröße, der Erfahrung und dem geografischen Standort ab.

PayScale berichtet, dass ein Creative Director im Durchschnitt 88.754 USD verdient. Glassdoor schätzt jedoch, dass Creative Directors durchschnittlich sogar 110.000 USD verdienen. Laut der US-Behörde für Arbeitsstatistik lag das durchschnittliche Gehalt eines Creative Director im Jahr 2019 bei 74.420 USD, mit einem Stundenlohn von 35,78 USD.

Skillshare-Kursleiterin und Grafikdesignerin Cara Ord erklärt, wie du dein Kreativportfolio aufbaust und vermarktest.
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So baust du ein Portfolio

Wenn du Creative Director werden möchtest, solltest du das Portfolio eines Creative Directors aufbauen – ein Online-Portfolio, in dem potenzielle Arbeitsgeber sehen können, wer du bist und was du anbietest. 

Dieses sollte veröffentlichte Arbeitsproben aus den Bereichen Fotografie, Design und Videografie sowie Fallstudien beinhalten, die das Ergebnis deiner Kreativarbeit zeigen, z. B. erhöhtes Markenbewusstsein oder Kundenbewertungen. Erwähne auch alle Auszeichnungen in Deinem Portfolio.

Nicht vergessen: Für Creative Directors gilt, dass die Art der Präsentation genauso wichtig ist wie die eigentliche Arbeit. Dein Portfolio sollte ein sauberes und designorientiertes Erlebnis sein, in dem sich die Betrachter gut zurechtfinden und das nur deine aussagekräftigste Arbeit beinhaltet. Betrachte es als eine visuelle Darstellung dessen, wer du als Kreativ-Profi bist und gib dir Mühe, deinen Stil abzubilden. 

So findest du einen Job

Es gibt unzählige Jobbörsen, die speziell auf Kreativarbeit ausgelegt sind, z. B. Dribble, Working Not Working, We Work Remotely und AIGA Design Jobs. Da Creative Directors und Art Directors üblicherweise Führungspositionen sind, lassen sich viele Jobs als Creative Director über das eigene Netzwerk finden.  

Einige Top-Talente wie Paige Hudson, Creative Director von Second Story, werden von ihren künftigen Arbeitgebern gefunden. „Second Story hat mich gefunden und angestellt“, sagt sie. „Wir haben etwa zwei Monate lang Orientierungsgespräche geführt, in denen wir über das Unternehmen, meinen Arbeitsfokus und darüber gesprochen haben, was wir gemeinsam machen könnten.“

Es gibt keinen vorgeschriebenen Werdegang zur Position eines Creative Directors für eine Zeitschrift, eine Agentur oder einen Konzern – die Möglichkeiten sind vielfältig. Die US-Behörde für Arbeitsstatistik prognostiziert, dass bis 2029 mehr Stellen als Creative Director entstehen werden. Laut der Behörde steigt die Jobswachstumsrate für Creative Directors um 10 % schneller als die anderer Jobs.

Kann ich ohne einen Abschluss Creative Director werden?

Du kannst ohne Abschluss Creative Director werden – aber die meisten Produzenten und Leiter haben einen Bachelor-Abschluss. Viele kreative Leiter haben sogar einen Master-Abschluss – das ist aber sicherlich keine Voraussetzung.

Um ohne Abschluss Creative Director zu werden, musst du umfassende Berufserfahrung in deinem Bereich gesammelt haben. Und du brauchst vor allem eine kreative Vision, die so gut ist, dass man ihr einfach Aufmerksamkeit schenken muss. „Die Branche sucht Menschen, die aus der Norm ausbrechen“, sagt Hudson. „Vielseitige Talente und diverse Stimmen werden unvergessliche Geschichten und innovative Kulturen schaffen.“

So nutzt ein Kreativdirektor Storytelling

Der kreative Prozess des Markenaufbaus: Verbraucher und Unternehmen durch Geschichten verbinden

Verfasst von

Kaitlyn Arford

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