Wie man auch ohne Studium Grafikdesigner wird: Ein Bericht aus erster Hand
Viele aufstrebende Kreative können sich den Besuch einer traditionellen Kunstschule einfach nicht leisten oder haben eventuell auch keine Zeit dafür. Allerdings beweisen heute mehr Menschen als je zuvor, dass diese Hindernisse nur Mythen sind, indem sie ihre kreativen Leidenschaften auf unkonventionelle Weise ausleben.
Haben Sie auch immer von einer Karriere im Bereich Grafikdesign geträumt, haben aber weder die Zeit noch die Mittel, um eine Kunstschule zu besuchen? Viele erfolgreiche Grafikdesigner haben ihre kreative Karriere auf unkonventionellen Wegen verfolgt. Im Folgenden erklären wir, wie man ohne Studium in das Grafikdesign einsteigen kann, und stellen einen professionellen Grafikdesigner vor, der genau das gemacht hat.
Braucht man einen Hochschulabschluss, um Grafikdesigner zu werden?
Es gibt wohl einige Grafikdesigner, die einen Hochschulabschluss nutzen, um in den kreativen Bereich einzusteigen, doch ist dies keine Voraussetzung. Viele Unternehmen stellen Berufseinsteiger nur aufgrund ihres Portfolios und ihrer Erfahrung ein und nicht aufgrund ihres Hochschulabschlusses.
In diesem Sinne gibt es einige Dinge, die Sie als Grafikdesigner ohne Hochschulabschluss benötigen werden: ein gewisses Maß an kreativem Talent, die Bereitschaft, einige wichtige Fähigkeiten zu erlernen, und ein beeindruckendes Portfolio, das Arbeitgeber davon überzeugt, Ihnen eine Chance zu geben. Der letzte Punkt ist vermutlich der wichtigste im Prozess der Stellensuche. Sie müssen Ihre Kreativität und Ihre gestalterischen Fähigkeiten in einem Portfolio Ihrer Arbeiten nachweisen können, damit potenzielle Arbeitgeber eine konkrete Grundlage haben, auf der sie ihre Einstellungsentscheidung treffen können.
Fertigkeiten, über die man als Designer verfügen sollte
Man kann zwar den Beruf des Grafikdesigners auch ohne Hochschulabschluss erlernen, allerdings benötigt man einige grundlegende Fähigkeiten, um in einem professionellen Grafikdesign-Umfeld erfolgreich zu sein.
Software-Kompetenz
Unabhängig davon, ob Sie ein Studium absolviert haben oder nicht, müssen Sie eine gute Kenntnis der Design-Software haben. und Illustrator sind gängige Designprogramme, ebenso wie InDesign für diejenigen, die im Druckbereich arbeiten. In einem professionellen Umfeld werden Sie diese Designtools wahrscheinlich täglich verwenden, daher lohnt es sich, sich jetzt mit ihnen vertraut zu machen. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, den Umgang mit diesen Werkzeugen außerhalb einer traditionellen Hochschule oder Kunstschule zu erlernen.
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Kundenmanagement und Kommunikationsfähigkeiten
Man muss nicht nur schöne Designs entwerfen können, sondern auch über einige grundlegende geschäftliche Fähigkeiten besitzen, um in einem professionellen Umfeld erfolgreich zu sein. So sollte man zum Beispiel wissen, wie man ein auf der Grundlage eines kreativen Briefings interpretiert und gestaltet, einen realistischen Zeitplan aufstellt und mit den Erwartungen der Kunden und der Kommunikation umgeht. Man muss offen für Feedback sein, wissen, wie man diese Bewertungen in seine Designs einfließen lässt, bis die Kunden mit dem Endprodukt zufrieden sind.
Grundlagen der Designtheorie
Zusätzlich zu allen angeborenen kreativen Fertigkeiten, die Sie mitbringen, sollten Sie auch die Grundlagen der Designtheorie kennen. Dazu gehört die Typografie (Buchstaben und Ziffern optisch ansprechend anordnen), die Balance, Proportion, der Maßstab und die Farbe.
Benutzererfahrung
Im Designbereich bezieht sich der Begriff Benutzererfahrung auf den Prozess, etwas zu schaffen, das sowohl visuell ansprechend als auch funktional ist. Wenn man zum Beispiel Websites plant, muss man sicherstellen, dass sie nicht nur gut aussehen, sondern dass sie aus Sicht der Benutzer auch einfach und intuitiv. Die Grundlagen der Benutzererfahrung zu kennen, kann dabei helfen, wein effektiverer Grafikdesigner zu werden.
Wie wird man Designer?
Ausgestattet mit den notwendigen Fertigkeiten und einem Portfolio, das Ihre besten Arbeiten zeigt, gibt es einige Wege, die Sie einschlagen können, um Grafikdesigner zu werden:
Netzwerk
Eine der besten Möglichkeiten, ohne Hochschulabschluss in der Welt des Grafikdesigns Fuß zu fassen, besteht darin, Kontakte zu anderen Designern und Fachleuten in der Branche zu knüpfen, die Sie anstreben. Diese Kontakte können sich als sehr wichtig erweisen, wenn Sie sich für eine freie Stelle bewerben.
Aufbau einer Online-Reputation
Wenn Sie nicht auf herkömmliche Weise nach Stellenangeboten suchen wollen, können Sie sich auch proaktiv um eine Online-Präsenz bemühen. Wenn Sie regelmäßig herausragende Arbeiten posten und genügend Follower gewinnen, können Sie sich einen Ruf als Grafikdesigner auf Expertenebene aufbauen – was dazu beitragen kann, einfacher einen Job zu finden.
Lernen Sie einen erfolgreichen Grafikdesigner ohne Hochschulabschluss kennen
Dylan Mierzwinski, Designer und Top-Lehrer bei Skillshare, ist ein gutes Beispiel für jemanden, dessen kreative Karriere nicht in einem Klassenzimmer begann.
Dylan begann zunächst eine traditionelle Ausbildung an einer Universität, aber nachdem sie von einem Studienfach zum nächsten gewechselt war, wurde ihr klar, dass das College nicht das Richtige für sie war. Ihre Liebe zur Kunst war schon immer eine Konstante in ihrem Leben und so entschied sie sich für ein einjähriges Zertifikatsprogramm mit Schwerpunkt auf die Grundlagen von Webdesign, Grafikdesign und Videoproduktion. Das Zertifikatsprogramm definierte Dylans Einstellung zur Bildung neu und inspirierte sie, ihre kreativen Interessen unabhängig von der Schule zu verfolgen.
„Wenn ich dort etwas gelernt habe, dann einfach, dass ich etwas Neues lernen kann, und es hat mir Spaß gemacht! Nach diesem Jahr habe ich unzählige Stunden auf Skillshare, YouTube, in Kunstbüchern und den Adobe-Programmen verbracht, um mehr zu lernen und zu verstehen.“
Nachdem sie ihre Fertigkeiten mit Online-Kursen und ständigem Üben verfeinert hatte, unterrichtete sie das Gelernte persönlich und wurde schlussendlich eine veröffentlichte Skillshare-Lehrerin. Trotz ihrer Selbstzweifel ließ sich Dylan von ihrer fehlenden offiziellen Ausbildung nicht davon abhalten, sich mit Design und Illustration zu beschäftigen.
„Ich weiß, was ich auf Skillshare gelehrt habe, ist wertvoll, und ich weiß auch, dass das, was ich auf Skillshare gelernt habe, auch wertvoll ist. Also wen interessiert es, wo ich es gelernt habe oder in welcher Reihenfolge? Was zählt, ist die Ausbildung, nicht die Schule.“
Durch das Lehren (und Lernen) auf Skillshare hatte Dylan die Möglichkeit, das zu praktizieren, was sie den Zyklus der Kunst nennt: lernen, machen, weitergeben. Sie hofft, dass sie die Schüler ermutigen kann, Risiken einzugehen und neue Dinge auszuprobieren, indem sie ihre autodidaktisch erlernten Fertigkeiten weitergibt. Dank dem Einkommen, das sie mit Skillshare erzielt hat, kann sie sich auf Projekte konzentrieren, die ihr am meisten am Herzen liegen.
„Skillshare hat mir die finanziellen Möglichkeiten gegeben, mich meinem wahren Traumleben als Künstlerin zu nähern. Ich meine … haben Sie das gelesen? Ich kann meine Träume verwirklichen. (Stichwort: kitschige 80er-Jahre-Familiensitcom-Musik). Ich muss nicht mehr von 9 bis 5 in einem traditionellen Design-Job arbeiten, der mir meine kreative Energie raubt, ohne dass es sich lohnt.“
Dylans Tipps für den Start einer kreativen Karriere oder einer Nebentätigkeit? „Einfach anfangen" – mein bewährtes Motto, das mich immer wieder in Schwung bringt. Beginnen Sie einfach irgendwo und folgen Sie dann dem Weg, auf den er Sie führt. Vielleicht beginnen Sie mit einem bestimmten Werkzeug in einem Programm, vielleicht mit der Farbtheorie oder mit einem Designer oder einer Designerin, dessen/deren Arbeit Ihnen gefällt. Alles ist miteinander verbunden, also legen Sie einfach los. Und verwenden Sie nach Möglichkeit weder Papyrus noch Comic Sans wenn Sie es vermeiden können.“
Mögliche Karrierepfade für Designer
Das Beispiel von Dylan zeigt sehr gut, dass Grafikdesign keine aussterbende Kunst ist. Tatsächlich gibt es für Kreative mit Interesse für den Bereich Grafikdesign mehr Möglichkeiten denn je. Die möglichen Karrierewege und Spezialgebiete umfassen unter anderem:
Webdesign
Dies ist eine beliebte Spezialität für Grafikdesigner. Es umfasst nicht nur die Gestaltung des Gesamtdesigns einer Website, sondern auch Elemente der Benutzerfreundlichkeit, wie Schaltflächen, Menüs, interaktive Elemente und vieles mehr.
Logo-Design
Häufig werden Grafikdesigner nicht nur mit der Gestaltung von Logos beauftragt, sondern mit kompletten Markenidentitäten. Das bedeutet, dass Ihr Designprozess ein von Ihnen für das gesamte Unternehmen erstelltes Logobeinhalten könnte – von der Beschilderung bis hin zu den Marketingmaterialien.
Marketing und Vertrieb – Grafikdesign
In vielen Unternehmen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Marketing- und Verkaufsunterlagen zu entwerfen – von Broschüren über E-Books bis hin zu Ausstellungsmaterial für Messen. Diese Art des Designs umfasst häufig nicht nur den digitalen, sondern auch den gedruckten Bereich, sodass Sie Ihre Fertigkeiten auf verschiedene Weise einsetzen können.
Um Grafikdesigner zu werden, muss man nicht unbedingt ein Studium absolvieren. Mit dem richtigen Talent, den richtigen Fertigkeiten und der richtigen Lernmotivation können Sie einen Weg finden, in diesen kreativen Bereich einzusteigen und das zum Beruf zu machen, was Sie lieben.
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