So malt man ein Wandgemälde: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Lerne mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung sowohl Außen- als auch Innenwände zu bemalen.
Egal, ob drinnen oder draußen – Wandbilder bringen Farbe und Lebendigkeit in private und öffentliche Räume. In Innenräumen sind sie eine tolle Alternative zu Tapeten und können einem Raum mehr Licht, Wärme oder Verspieltheit verleihen. Im Freien können Wandmalereien auch düstere oder heruntergekommene Gegenden aufpeppen und sogar zum zentralen Punkt in einem Wohnviertel werden.
Wandgemälde sind außerdem bereichernd für Künstler:innen (und angehende Künstler:innen), die ihre Arbeit gerne in großem Maßstab sehen wollen. Du musst kein Profi sein, um ein Wandgemälde zu malen. Doch es empfiehlt sich, über einen großen Erfahrungsschatz im Malen oder Illustrieren zu verfügen und bestens vertraut mit dem Zeichnen von Designs sowie der Arbeit mit Farbe zu sein. Falls du noch nie zuvor einen Pinsel in der Hand gehalten hast, empfehlen wir dir, mit einer kleineren Leinwand anzufangen! Aber wenn du auf der Suche nach Inspiration und Tipps zum Malen eines Wandgemäldes bist, dann bist du hier genau richtig. Hier erfährst du, wie du Schritt für Schritt ein Wandgemälde auf eine Wand malst.
So malt man ein Wandgemälde
Zwar sind einige der Prinzipien des Malens von Wandgemälden die gleichen, unabhängig davon, ob du an einer Innen- oder Außenwand arbeitest. Dennoch ist es wichtig, die bestimmten Anforderungen eines jeden Standorts zu berücksichtigen.
Wenn du lernst, wie man ein Wandgemälde auf einer Schlafzimmerwand oder einer anderen Innenwand malt, musst du dir über die Anforderungen des Raumes bewusst sein. Bemalst du eine Wand in einem kleinen, dunklen Zimmer, so möchtest du wahrscheinlich ein Wandgemälde anfertigen, das ihm Licht und Helligkeit verleihen und Farben vermeiden, die es dunkler und kleiner wirken lassen.
Außerdem musst du überlegen, wie der Raum genutzt wird und welche anderen Elemente er enthält. Wenn du eine Wohnzimmerwand bemalst, stell dir vor, wie das Wandgemälde aussehen wird, sobald der Raum mit Sofas, Bücherregalen und einem Fernseher ausgestattet ist. Oder wenn du eine Wand in einem Café bemalst: Wird dein Design die Kunden ansprechen?
Malst du ein Wandgemälde im Freien, so musst du dir über das Wetter und andere Faktoren Gedanken machen, die die Haltbarkeit deines Kunstwerks beeinträchtigen können. Die Verwendung von sonnen- und wetterfesten Farben ist ein wichtiger Schritt. Doch Wandgemälde an Orten, die stark frequentiert werden oder rauen Witterungsverhältnissen, Umweltverschmutzung oder Abgasen ausgesetzt sind, können sich verfärben und schneller verblassen.
Ganz gleich, was du malst, du brauchst ein starkes Konzept und vorläufige Skizzen, bevor du eine Wand mit Farbe versiehst. Es ist stets ratsam, die Designs zunächst in kleinerem Maßstab zu üben.
Das nötige Zubehör zum Malen eines Wandgemäldes
Um ein Wandgemälde in Innenräumen oder im Freien zu malen, brauchst du Folgendes:
- Pinsel (und eine Walze, optional)
- Farben
- Lappen/Papiertücher
- Wassereimer zum Auswaschen der Pinsel
- Schnur zum Messen oder Verwenden als Hilfslinie
- Stehleiter
Um ein Wandgemälde zu malen, brauchst du eine Vielzahl von Pinseln – sowohl größere als auch kleinere Pinsel mit flachen Kanten und Meißelspitzen sind nützlich. Für Emaille- und Acryl-Latex-Farben sind jeweils unterschiedliche Pinsel erforderlich. Möglicherweise brauchst du auch eine Schwammwalze (und eine Farbschale) zum einfarbigen Abdecken größerer Flächen.
Die Art der Farbe hängt davon ab, ob du dein Wandgemälde drinnen oder draußen anfertigst. Für Innenräume eignet sich jede Farbe, die du in einem Baumarkt bekommen kannst (egal ob auf Latex- oder Wasserbasis), da sie preiswert ist. Wenn du eine Wand bemalst, die mehr beansprucht wird, wie in einem Badezimmer oder einer Küche, dann sind Emaille-Farben möglichst zu bevorzugen, da sie eine glänzende Optik besitzen.
Für Wandgemälde im Freien brauchst du robustere wasser- und wetterbeständige Farben, die für die jeweilige Art der Wand geeignet sind, wie etwa Acryl-Latex-Farben für den Außenbereich. Wenn du mit Sprühdosen vertraut bist, kannst du sowohl Innen- als auch Außenwände mit Sprühfarbe versehen. Für den Gebrauch in Innenräumen sollte der Raum gut belüftet sein und sowohl drinnen als auch draußen solltest du eine Maske tragen, um die Farbe nicht einzuatmen. Die Sprühfarbe lässt nicht allzu viel Wandfläche, sie produzieren also viel Müll.
Beton- oder Ziegelwände sind die gängigsten Oberflächen für Wandgemälde im Freien, aber vielleicht möchtest du auch auf Metall (wie etwa Garagentoren) oder Holzwänden malen. Vielleicht musst du sogar wissen, wie man ein Wandgemälde auf einen Holzzaun aufbringen kann. Für Beton- und Ziegelwände eignet sich fast jede Farbe. Bei Metall- und Holzwänden ist es etwas schwieriger. Du musst auf jeden Fall nach Farben schauen, die speziell für diese Oberflächen geeignet sind.
Wenn dein Design metallische oder andere besondere Farben erfordert, musst du dich darauf einstellen, dass diese etwas kostspieliger sind. Aber sie sind auch in kleineren Tuben erhältlich. Apropos, wenn Geld eine Rolle spielt, dann bedenke welche Art von Farbe du für deine Designs brauchst. Wahrscheinlich ist es keine so gute Idee, dir eine enorme, metallisch schillernde Sonne mit Emaille-Farben vorzunehmen, wenn du versuchst, die Kosten niedrig zu halten.
Sobald du deine Materialien beisammen hast, kannst du Schritt für Schritt üben, ein Wandgemälde an einer Wand zu gestalten.
So malt man ein Wandgemälde auf einer Innenwand
Schritt 1: Bereite die Wand vor
Wände sind verschieden. Die Vorbereitungen können demnach variieren, aber letztlich soll die Wand zu einer glatten, sauberen Leinwand für deine Kunst werden.
Vielleicht hat deine Wand Absplitterungen, Löcher oder andere Makel. Einige strukturelle Unregelmäßigkeiten werden von deinem Wandgemälde möglicherweise verdeckt, insbesondere, wenn es sich um ein detailliertes Design mit vielen Farben und Mustern handelt. Bei anderen Unregelmäßigkeiten hingegen ist es besser, wenn du sie bereits in der Vorbereitungsphase ausbesserst. Kleine Löcher kannst du mit Maskierband überkleben, das du ganz einfach bemalen kannst.
Falls dein Wandgemälde einen Grundanstrich in einer einheitlichen Farbe erfordert, verwende eine Walze, um die gesamte Fläche zu bestreichen. Warte, bis die Farbe – wahrscheinlich über Nacht – getrocknet ist, bevor du zum nächsten Schritt übergehst.
Schritt 2: Skaliere dein Design
Wenn du ein detailliertes Wanddesign entwirfst, solltest du es auf die Größe der Wand anpassen. Ansonsten kann es sein, dass deine Perspektive und die relative Größe der verschiedenen Teile des Designs zum Schluss nicht stimmen. Die Skalierung deines Designs ist weniger wichtig, wenn du mit abstrakten oder grafischen Mustern arbeitest, die keine strikten Proportionen oder geraden Linien erfordern.
Am schnellsten und einfachsten kannst du dein Design skalieren, indem du es an die Wand projizierst, insofern du einen Projektor zur Verfügung hast. Du kannst dein Design mit Farben oder Kreiden direkt an der Wand nachzeichnen.
Falls du keinen Projektor hast, kannst du die Gitternetzmethode anwenden. Teile dein Design in proportionale Quadrate auf, die zur Größe deiner Wand passen. Verwende Schnüre, um die Quadrate an der Wand zu markieren oder zeichne sie direkt auf die Wand. Diese Methode nimmt mitunter etwas Zeit in Anspruch, aber so kannst du ein korrekt skaliertes Design gestalten, ohne den Einsatz technischer Hilfsmittel.
Schritt 3: Skizziere die großen Formen
Nachdem du deine Wand vorbereitet hast, kannst du die größeren Formen oder Designs an deiner Wand malen.
Tritt während des Malens regelmäßig einen Schritt zurück, um zu sehen, wie das Gemälde mit etwas Abstand aussieht. Es kann leicht passieren, dass du die Perspektive oder Größe falsch einschätzt, wenn du dein Werk ausschließlich aus der Nähe betrachtest.
Schritt 4: Details hinzufügen
Sobald die Grundformen oder Designs aufgemalt sind und die Farbe getrocknet ist, kannst du weitere Schichten mit Details auftragen. Ein kleinerer Pinsel mit gemeißelter Spitze eignet sich gut für das Malen von Details, da du so präziser arbeiten kannst.
So malt man ein Wandgemälde im Freien
Ein Wandgemälde im Freien zu malen ist ähnlich wie eines in Innenräumen zu gestalten. Einige der Schritte sind dieselben. Außenwände sind potenziell viel größer als Innenwände: Stell dir zum Beispiel die Seite eines fünfstöckigen Gebäudes im Vergleich zu der Innenwand eines Cafés vor! Wenn du in einem sehr großen Maßstab arbeitest, solltest du dir Zeit für die sorgfältige Planung und Skalierung des Designs nehmen, bevor du zur Malphase übergehst. Wenn du zum ersten Mal eine Wand mit einem Wandgemälde bemalst, solltest du der Planungszeit noch mehr Bedeutung beimessen.
Außerdem musst du das Wetter mit einberechnen, wenn du im Freien malst. Wenn es regnet, kannst du nicht malen. Aber du hast sicherlich auch keine Lust darauf, mitten im Sommer den ganzen Tag lang in der Hitze herumzustehen. Arbeite möglichst in den kühleren Morgen- und Abendstunden oder wenn es ein bisschen wolkig ist.
Schritt 1: Bereite die Wand vor
Wenn du im Freien malst, ist die Vorbereitungsphase noch wichtiger als bei Innenwänden. Auslaufendes Wasser, Moos, Schimmel und andere Anzeichen von Feuchtigkeit können die Haftung der Farbe auf der Wand und letztlich die Haltbarkeit deiner Malerei beeinträchtigen.
Reinige und wasche die Wand zunächst mit Bürsten und Wasser, um Staub, Spinnennetze und anderen Schmutz zu entfernen.
Wenn du eine sehr große Wand bemalst (z. B. die Seite eines mehrstöckigen Gebäudes), ist es möglicherweise nicht kosteneffizient, zuerst die gesamte Wand zu streichen. In diesem Fall solltest du nur die Flächen der Wand vorbereiten, die du auch bemalst. Achte darauf, dass du für die Grundierung ausschließlich Industriefarben verwendest.
Schritt 2: Male!
Um dein Design zu skalieren und dein Wandgemälde auf einer Außenwand zu malen, folge einfach den gleichen Schritten wie oben für Innenwände beschrieben. Die Techniken sind dieselben: Skaliere deinen Entwurf auf der Wand für den genauen Maßstab für die Arbeit, male dann die größeren Formen, gefolgt von den Details, und lasse jede Schicht gut trocknen.
Schritt 3: Versiegle deine Wand
Um einen zusätzlichen Schutz vor Witterungseinflüssen zu gewährleisten, versiegle dein Wandgemälde mit einer Schicht Acrylemulsion oder Sprühlack.
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