Wenn du jemals ein Foto von Ansel Adams gesehen hast, bist du mit der Landschaftsfotografie schon vertraut. Möchtest du es selbst probieren? Hier erfährst du mehr und bekommst Ideen.
Landschaftsfotografie ist eines der beliebtesten Genres der Fotografie für Profis und Hobbyisten gleichermaßen. Warum? Weil sie uns einlädt, nach draußen zu gehen und die Schönheit unseres Planeten zu feiern – die endlosen Felder, ruhige Seen, überwältigende Berge und den strahlenden Himmel.
Wenn du gerne einmal Landschaftsfotografie ausprobieren möchtest, bist du hier hier richtig. Wir befassen uns mit den Grundlagen des Fotografierens von Landschaften, der benötigten Ausrüstung sowie wichtigen Tipps, die du beachten musst (und natürlich einigen umwerfenden Fotos).
Die Landschaftsfotografie erfasst die Schönheit der Natur aus der Ferne und zeigt ihre Weitläufigkeit und Pracht. Sie lädt die Betrachter:innen ein, sich in die Szene zu versetzen. Heutzutage sind solche Fotos eine dringend benötigte Erinnerung, dass wir unseren Planeten schätzen, honorieren und bewahren müssen.
Bevor wir uns mit den Details zum Fotografieren von Landschaften befassen, schauen wir uns einige eindrucksvolle Beispiele an.
Schwarzweiß-Fotografien betonen die Komposition anstatt der Farben der Szene.
Atemberaubende Luftbilder sind dank der Drohnen-Technologie jetzt möglich.
Verträumte impressionistische Fotos sehen aus, als gehören sie in ein Märchenbuch neben Bildern in einer Kunstgalerie.
Die Zeit scheint in diesen spirituellen Fotos von Wasser stillzustehen.
Wenn du neu in der Fotografie bist, kannst du deine Landschaftsaufnahmen mit jeder Kamera beginnen, die du zur Hand hast, sogar mit deinem Smartphone. Um professionell aussehende Fotos zu machen, solltest du jedoch in etwas Ausrüstung investieren.
Jede DSLR- oder spiegellose Kamera funktioniert einwandfrei, aber wenn du das nötige Budget hast, lege dir eine Vollformatkamera zu. Damit kannst du nicht nur einen größeren Bereich der Szene aufnehmen, sondern die Auflösung und Qualität deiner Fotos sind ebenfalls wesentlich höher.
Bei der Auswahl einer Kamera solltest du auch die Wetterbedingungen deines Wohnorts bzw. deiner Reiseziele zum Fotografieren berücksichtigen. Wenn du mit extremen Temperaturen, Regen, Nebel, Sand oder Wind rechnest, achte darauf, dass deine Kamera den Elementen widerstehen kann.
Es ist eine gute Idee, eine Reihe von Objektiven mit unterschiedlichen Brennweiten zu haben. Ein Objektiv im Normalbereich ist wahrscheinlich dein Arbeitstier. Aber es ist schön, auch ein Weitwinkel-Objektiv zu haben, wenn du mehr von der Szene erfassen möchtest.
Außerdem musst du zwischen Objektiven mit fester Brennweite und Zoom-Objektiven wählen. Es gibt Objektive mit fester Brennweite, die in der Regel schärfere Bilder erzeugen. Zoom-Objektive dagegen haben eine verstellbare Brennweite und bieten mehr Vielseitigkeit. Dies kann praktisch sein, wenn du zum Beispiel auf einer Bergspitze stehst und nicht viel Platz hast, um dich zu bewegen und deine Komposition zu ändern.
Die Beleuchtung kann schwer zu kontrollieren sein, wenn du einen weitläufigen, offenen Raum aufnimmst. Hier können Objektivfilter helfen. Landschaftsfotograf:innen verlassen sich in der Regel auf die folgenden drei Filter.
Ein Polarisationsfilter reduziert Reflexionen, Blendlicht und atmosphärischen Dunst. Außerdem brint er die blaue Farbe des Himmels heraus.
Ein ND-Filter reduziert die Lichtmenge, die in die Linse gelangt. Dies ist ganz wichtig, wenn du eine Aufnahme mit langer Belichtung machen und eine lange Verschlusszeit verwenden möchtest. Ohne den ND-Filter wäre dein Foto überbelichtet.
Dieser Filter ist auf einer Seite dunkel und geht langsam zu klar auf der anderen Seite über. Dies ist besonders hilfreich, wenn du einen überbelichteten Himmel vermeiden möchtest, ohne die natürlichen dunkleren Elemente des Fotos zu beeinträchtigen.
Ein Stativ ist ein absolutes Muss, wenn du mit einer längeren Verschlusszeit bei schlechten Lichtverhältnissen fotografieren möchtest. Ohne das Stativ kannst du die Kamera nicht ruhig genug halten, und dein Foto wird unscharf.
Außerdem brauchst du ein Stativ, wenn du absichtlich eine längere Verschlusszeit wählst, um z. B. die Bewegung des Wassers verschwommen darzustellen oder eine Belichtungsreihe aufzunehmen (mehr dazu später).
Als Nächstes schauen wir uns die Kameraeinstellungen, Beleuchtung und Komposition an, damit deine Fotos auch wirklich die Schönheit der umgebenden Natur darstellen.
Viele Landschaftsfotograf:innen möchten einen möglichst großen Teil des Fotos scharf stellen. Hierzu verwenden sie eine kleine Blende wie f/8.
Es gibt einige Arten der Landschaftsfotografie, die bestimmte Elemente im Hintergrund oder Vordergrund unscharf darstellen. Wenn das der Look ist, den du erzielen möchtest, verwende eine kleinere Blende für eine flachere Schärfentiefe.
Um deine Fotos richtig zu belichten, musst du die Beziehung zwischen den drei Elementen des Belichtungsdreiecks verstehen: Blende, Verschlusszeit und ISO.
Um scharfe Fotos zu erhalten, verwende eine schnelle Verschlusszeit. Wenn du bei geringem Licht fotografierst, kannst du deine Verschlusszeit verlängern, du musst aber ein Stativ verwenden, um Verwackeln zu vermeiden. Versuche, die ISO-Zahl so niedrig wie möglich zu halten, damit deine Fotos nicht körnig aussehen.
Wenn du einen fließenden Fluss oder einen Wasserfall fotografierst, kannst du mit langer Belichtung eine sehr schöne Aufnahme des Wassers in Bewegung machen. Montiere deine Kamera auf einem Stativ und stelle die Verschlusszeit auf 3–10 Sekunden ein. Das fließende Wasser erzeugt eine fantastische Unschärfe, während der Rest des Fotos scharf bleibt. Vergiss auch nicht, einen ND-Filter zu verwenden, damit dein Foto nicht überbelichtet wird.
Landschaften haben oft einen komplexen Dynamikumfang. Das merkst du, wenn du deine Kamera für die perfekte Belichtung unterhalb des Horizonts einstellt und dann siehst, dass der Himmel total überbelichtet ist.
Hier können Belichtungsreihen helfen. Manche Kameras haben automatische Belichtungsreihen, aber du hast wesentlich mehr Kontrolle über das fertige Foto, wenn du dies manuell einstellst. Nimm einfach drei bis fünf verschiedene Fotos auf und passe die Einstellungen so an, dass verschiedene Elemente der Landschaft richtig belichtet werden. Bei der Nachbearbeitung kannst du diese Elemente zu einem perfekt belichteten Foto zusammenfügen. Vergiss nicht, ein Stativ (und vielleicht sogar einen Fernauslöser) zu verwenden, um sicherzustellen, dass alle Fotos richtig ausgerichtet sind.
Genau wie bei anderen Genres der Fotografie ist eine der besten Tageszeiten zum Fotografieren von Landschaften während der „goldenen Stunde“ – das ist die Stunde nach Sonnenaufgang oder vor dem Sonnenuntergang. Das Licht zu dieser Zeit ist weich und gleichmäßig verteilt und verleiht deinen Fotos einen schönen warmen Ton.
Natürlich kannst du auch zu anderen Tageszeiten fotografieren. Versuche es einfach an einem bedeckten Tag, wenn die Wolken das Sonnenlicht streuen und Schlagschatten verhindern.
Outdoor-Fotografie: Aufnahmen bei Sonnenuntergang, Sonnenaufgang und Nacht
Die Komposition ist bei der Landschaftsfotografie enorm wichtig, da sie die Atmosphäre des Fotos beeinflussen kann, die Geschichte und das Gefühl, das es Betrachter:innen vermittelt. Es gibt keine festen Richtlinien, aber hier sind drei Dinge, die du tun kannst, damit deine Fotos hervorstechen.
Zeichne imaginäre Linien, um deine Szene vertikal und horizontal in Drittel zu unterteilen. Versuche jetzt, den Horizont und alle anderen wichtigen Elemente deines Fotos entlang dieser Linien zu positionieren.
Führungslinien in einem Foto sind Linien, die die Aufmerksamkeit der Betrachter:innen auf einen bestimmten Blickpunkt lenken und ein Gefühl der Tiefe schaffen. Dies können Straßen, Brücken, Ufer, Baumstämme oder irgendetwas anderes sein, das einer Linie ähnelt.
Die besten Landschaftsfotos bieten eine Perspektive, die die Menschen sonst nicht sehen würden. Um dies zu erreichen, bewege dich abseits ausgetretener Pfade oder klettere ein paar Meter mehr für die perfekte Aufnahme. Aber denke daran: Sicherheit geht vor!
Hier sind ein paar allgemeine Tipps, wie du das beste aus deinen Aufnahmen machst.
Wenn du Vögel oder Wildtiere fotografieren möchtest, weißt du wahrscheinlich nicht genau, wo du sie findest. Bei Landschaften ist es jedoch einfach, dich im Voraus über deinen Aufnahmeort zu informieren.
Schau dir an, was andere Fotograf:innen in deiner Gegend aufnehmen und was Touristen und die örtlichen Wanderer anzieht. Vielleicht kannst du sogar vorher herausfinden, wie die Szene aussieht, damit du besser planen kannst, wann du gehst und welche Ausrüstung du mitbringst.
Selbst wenn du nur eine perfekte Aufnahme machen möchtest, musst du mit mehreren Stunden am Aufnahmeort rechnen. Es gibt eine Menge Variablen, die du nicht kontrollieren kannst, aber es lohnt sich zu warten, bis alles perfekt passt.
Wenn du nicht gleich deinen perfekten Aufnahme bekommst, warte und beobachte, was sich in der nächsten Zeit ändert. Die Wolken bewegen sich, der Winkel der Sonne ändert sich oder der Wind lässt nach und das Wasser wird wieder ruhig.
Dies ist für alle Genres der Fotografie ein ganz wichtiger Ratschlag, aber ganz besonders für die Landschaftsfotografie, wo Fotos über- oder unterbelichtet werden. Bei Rohaufnahmen werden deine Fotos nicht komprimiert und enthalten die maximale Datenmenge. Bei der Nachbearbeitung gibt dir dies mehr Freiheit und Flexibilität, um Dinge wie Belichtung, Weißabgleich und Schärfe anzupassen.
Um die Freude der Landschaftsfotografie zu erleben, ist es am besten, einfach loszuziehen und zu fotografieren. Mache einen Kurs, um mehr Grundlagen der Fotografie zu lernen, wähle deinen Aufnahmeort aus, schnapp dir deine Kamera und setze dich in Bewegung!
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